
Unser ASB-Landesvorstand Berlin v.l.n.r.: André Müller, stellv. Vorsitzender, Uwe Grünhagen, Vorsitzender, Detlef Kühn, stellv. Vorsitzender.
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
trotz rückläufiger Zugangszahlen erreichen weiterhin wöchentlich rund 200 geflüchtete Menschen die Ankunfts- und Notunterbringungseinrichtung in Berlin-Tegel. Mit der Einstellung des Betriebs zum Jahresende endet eine intensive Unterstützungsphase, in der wir tausende Geflüchtete bei ihrer Ankunft begleitet haben; aufgrund fehlender Anschlussperspektiven dauerte mancher Aufenthalt länger als vorgesehen. Die Begegnungen und Erfahrungen von Geflüchteten und Mitarbeitenden prägen uns nachhaltig und werden lange in Erinnerung bleiben.
Der Zivil- und Bevölkerungsschutz bleibt eines der zentralen Themen dieses Jahrzehnts. Bei unserer ASB-Berlin-eigenen Katastrophenschutzübung „ASB Berlin übt“ sowie den Teilnahmen an der Katastrophenschutzübung des Landes Berlin und der ASB Bundesübung haben wir unsere Einsatzkonzepte gezielt auf die Probe gestellt und weiter verbessert. Mit unserer Kampagne #ohnedichklapptsnicht gewinnen wir weitere Helferinnen und Helfer und bereiten die Übernahme zusätzlicher Einheiten im Berliner Katastrophenschutz vor.
Neben dem Einsatz auf den Berliner Gewässern möchten wir unseren Wasserretterinnen und Wasserrettern auch für ihren Einsatz auf festem Boden danken. Neben der Instandhaltung der Boote konnte bspw. in Saatwinkel die nächste Etage weitgehend ehrenamtlich und in Eigenleistung saniert und für die Ansiedlung des Verpflegungsdienstes vorbereitet werden. Auch der Neubau unseres Ausbildungszentrums auf der Werft in der Wendenschloßstraße wird im Frühjahr starten. Wir freuen uns auf eine hochmoderne Ausbildungsstätte, die Sanierung der Garagen und Integration einer weiteren Katastrophenschutzeinheit auf dem Gelände.
Unsere ASB Rettungshundestaffel hat sich, neben dem Berliner Trainings- und Einsatzgeschehen weiterhin der Kompetenzvermittlung und Unterstützung ukrainischer Rettungshundestaffeln gewidmet. Zuletzt trainierten Kolleginnen aus der Ukraine zwei Wochen auf unserem Gelände, um ihre Fähigkeiten bei der Vermisstensuche und – der bitteren Realität geschuldet – auch Leichensuche zu vertiefen. Auch in 2024 und 2025 haben wir viele Sachspenden gesammelt und teilweise auch durch unsere ehrenamtlichen Samariterinnen und Samariter selbst in die Ukraine transportiert.
Großereignisse, Konzerte und Sportveranstaltungen gibt es in Berlin viele. Mit den Sanitätsdiensten sichern die Berliner Regionalverbände solche Veranstaltungen nicht nur ab, sondern erhalten und trainieren auch ihre Kompetenzen im Bevölkerungsschutz. Unseren Dank möchten wir dieses Mal im Besonderen an die Helferinnen und Helfer adressieren, die sich organisatorisch und auch bei den vielen kleinen, öffentlich weniger beachteten Diensten engagieren.
Die Versorgungslage in Berliner Kitas hat sich in kurzer Zeit von Knappheit zu regionalen Überangeboten gewendet – auch unsere Kitas sind betroffen. Auch wenn wir den zunehmenden Qualitätswettbewerb als gute Nachricht für Eltern und Kinder einordnen, so hoffen wir auf eine soziale und vorausschauende politische Steuerung durch die Behörden. Auf die ambitionierte Aufbauarbeit sollte kein Kita-Sterben folgen, das im schlimmsten Fall in wenigen Jahren wieder in eine regionale Unterversorgung führt.
Gleiches gilt für den Rettungsdienst und die Pflege. Hier stehen wichtige Reformen und deren Umsetzung an. Die Haushalte der Kranken- und Pflegekassen sind geleichmaßen angespannt, wie die von Bund, Ländern und Kommunen. Dies wirkt sich unmittelbar auf uns als Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation aus. Im Miteinander müssen zügig Lösungen gefunden werden, die die Versorgungssicherheit gewährleisten, ohne dass einzelnen Akteure unter der zunehmenden Komplexität, der finanziellen Last und den bürokratischen Vorschriften die Puste ausgeht.
Vor uns liegt ein Wahljahr: 2026 werden alle ehrenamtlichen Führungsfunktionen auf Regional-, Landes- und Bundesebene neu gewählt. Begleitend finden bereits partizipative Reflexions- und Diskussionsprozesse statt, um Strukturen zu verbessern und Ziele des ASB Berlin bis 2030 zu definieren.
Wir möchten das Miteinander stärken, bürokratische Prozesse deutlich verschlanken und uns organisatorisch und konzeptionell noch besser auf die Herausforderungen unserer Zeit vorbereiten. Wir laden alle Interessierten ein, sich aktiv einzubringen.
Der ASB Berlin ist eine vielfältige Organisation mit Stolz und Herz. Mit heute rund 74.500 Mitgliedern und rund 1.500 Ehren- und Hauptamtlichen begegnen wir den Aufgaben mit traditionsbewusster Offenheit für Wandel und Weitsicht. Gemeinsam setzen wir uns ein für ein solidarisches, buntes und lebenswertes Berlin.
Mit herzlichen Grüßen
Der Landesvorstand und die Landesgeschäftsführung
des ASB Landesverband Berlin e.V.