Ein letzter Herzenswunsch wird wahr mit dem ASB-Wünschewagen

Der ASB-Wünschewagen Berlin schenkt schwerstkranken Menschen am Ende ihres Lebens noch einmal einen besonderen Moment – die Erfüllung eines letzten Herzenswunsches. Dies ist sowohl für die Fahrgäste selbst, als auch für deren Angehörige und Freunde ein wichtiger Tag. Es ist eine Gelegenheit, bewusst Abschied zu nehmen und gemeinsam noch einmal etwas Schönes zu erleben. „Wir begreifen unser Projekt auch als eine Möglichkeit dem Thema Sterben und Tod, welches leider immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft ist, mehr Sichtbarkeit zu geben,“ sagt Leonore Schäfer, Projektleitung des ASB-Wünschewagens Berlin. Durch unsere Fahrten ermöglichen wir, dass Menschen wunschlos gehen dürfen.

Oft fehlen schwerkranken Menschen und ihren Angehörigen die Mittel oder die Kraft, um solch einen Wunsch umzusetzen – vor allem, wenn der oder die Betroffene nur liegend transportiert werden kann, medizinische Betreuung nötig ist oder die Situation überfordert. Genau hier setzt der Wünschewagen an: Jede Fahrt wird von zwei speziell ausgebildeten Ehrenamtlichen begleitet, die sich nicht nur um das Wohlergehen der Fahrgäste kümmern, sondern auch ein offenes Ohr und viel Einfühlungsvermögen mitbringen. Keine Wunschfahrt gleicht der anderen – jede ist so individuell wie das Leben der Menschen, die wir begleiten. Deshalb fließen viel Zeit, Sorgfalt und Herz in jede einzelne Planung.

Unsere Wünschewagen-Botschafterin Jean Bork beschreibt, was dieses Ehrenamt ausmacht: „Natürlich ist der Hintergrund einer Wunschfahrt oft traurig, aber letzter steht auch immer für Augenblicke des Glücks und des Lebens. Gerade das macht dieses Ehrenamt nicht traurig, wie viele oft denken, sondern schön und erfüllend.“

Im Jahr 2024 konnte das Berliner Wünschewagen-Team gemeinsam mit 51 engagierten Ehrenamtlichen insgesamt 40 letzte Wünsche wahr werden lassen. Koordiniert wurden die Fahrten von unserem 3-köpfigen, hauptamtlichen, Wünschewagen-Team.

Möglich wird all das nicht nur durch das starke Engagement unserer Ehrenamtlichen, sondern auch durch zahlreiche Spenderinnen und Spender. Dank ihnen ist jede Wunschfahrt für die Fahrgäste und ihre Begleitperson komplett kostenfrei. Im Jahr 2024 kamen dem Berliner Wünschewagen rund 105.000 Euro an Spenden zugute – ein wertvoller Beitrag, der unter anderem für die Fahrtkosten, die Schulung der Ehrenamtlichen und die Ausstattung des Fahrzeugs eingesetzt wurde. So können auch in Zukunft noch viele Herzenswünsche in Erfüllung gehen.

Eine ganz besondere Veranstaltung in 2024 war unsere Fotoausstellung. Unter dem Titel „Bilder für die Ewigkeit“ zeigten wir Fotos von Wunschfahrten, gemacht von unserer ehrenamtlichen Fotografin, Lisa Hambsch. Sie ist hauptberuflich Hochzeits- und Familienfotografin und seit beinahe 3 Jahren für unser Projekt ehrenamtlich tätig. Mit ihrer Kamera hält sie die besonderen Augenblicke auf den Wunschfahrten fest. Die Erinnerungsfotos überreicht sie anschließend als Geschenk an die wünschende Person und deren Begleitpersonen. „Die Wunschfahrten sind für alle beteiligten Personen voller besonderer Momente. Durch die Fotos können diese Erinnerungen bewahrt und mit nach Hause genommen werden. Es ist ein sehr schönes Gefühl, als Fotografin diese Augenblicke festhalten zu dürfen“, beschreibt Lisa Hambsch ihre Motivation für ihr Ehrenamt. Am 4. Dezember 2024 fand im Kulturhaus Karlshorst in Berlin die Ausstellung einiger dieser besonderen Bilder statt. Rund 250 Gästen waren bei der Vernissage dabei und genossen den Abend mit Sektempfang, interessanten Gesprächen bei einem bunten Bühnenprogramm und mit Zeit, sich die Bilder anzuschauen und in die berührenden Geschichten einzutauchen. „Die Vernissage unserer Fotoausstellung war ein rundherum gelungener Abend. Ich bin noch immer ganz überwältigt, dass so viele Menschen dort zusammenkamen. Man hat deutlich gespürt, dass das Thema ein Herzensthema ist – die Stimmung des Abends war so freundlich, warm, tiefgründig und fröhlich zugleich. Wie wunderbar, dass wir durch die wunderschönen Bilder von Lisa den Tabuthemen Sterben und Tod einen Raum schenken konnten.“, so das Fazit von Projektleiterin Leonore Schäfer.